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Sommer am Fluss
Männchen der Gebänderten Prachtlibelle (Calopteryx splendens).
Bergkronwicken-Widderchen - Fotoprojekt Wilde Alb
Im Rahmen unseres Fotoprojektes beschäftige ich mich auch mit vielen Tier- und Pflanzenarten, die ich noch nie in natura gesehen habe geschweige denn fotografieren konnte. Vor wenigen Tagen konnte ich den Bergkronwicken-Widderchen (Zygaena fausta) einen Besuch auf der Alb bzw. am Rande der Schwäbisch Alb abstatten. Diese Widderchenart hat in Baden-Württemberg ihren Verbreitungsschwerpunkt auf der Alb und im Tauberland, eine klassische "Alb-Art" und somit sehr passend für unser Projekt.
Wunderschöne Tiere und sicherlich unsere schönste heimische Widderchenart! Wie der deutsche Name schon sagt besteht eine enge Beziehung mit der Berg-Kronwicke (Coronilla coronata), die Raupen fressen nämlich ausschließlich an dieser Pflanze. Die Berg-Kronwicke wächst als Saumart an gut besonnten, trockenen und exponierten Waldrändern auf Kalkstein die eng verzahnt sind mit Magerrasenkomplexe. Diese Klein- und Kleinsthabitate, die zudem überhaupt noch Bestände der Berg-Kronwicke haben, sind insbesondere von Sukzession bedroht. Eine Art die auf kleinräumigen und sehr angepasste Artenschutzmaßnahmen angewiesen ist.
Bergkronwicken-Widderchen (Zygaena fausta)
Pärchen an Ästiger Graslilie (Anthericum ramosum).
Kopula
Im selben Lebensraum kommen auch viele andere Schmetterlings- bzw. Widderchenarten vor: Hier das Sonnenröschen-Grünwidderchen (Adscita geryon).
Großes Ochsenauge (Maniola jurtina).
Und nicht nur spannende Insektenarten konnte ich entdecken: Im Halbschatten des Waldtraufs zig Exemplare der Braunroten Stendelwurz (Epipactis atrorubens).
Unter Nattern
In den letzten beiden Jahren konnte ich in meinem "Ringelnatter-Paradies" leider kaum schöne Aufnahmen realisieren. Dieses Jahr "geht" wieder deutlich mehr und so konnte ich letzte Woche wieder spannende Stunden zwischen den Nattern verbringen. An einem Tag hatte ich 9 verschiedene Tiere, bis auf eines alle frisch gehäutet und wunderschön! Wenn ich da so stundenlang auf einem Stamm sitze werde ich für die Nattern ein Gegenstand und die Tiere schlängeln sich zwischen meinen Beinen hindurch. Eine wollte ich mit einem kleinen Stöckchen vorsichtig zur Seite schieben. Irgendwann wurde ihr das zu bunt, sie hat sich umgedreht und mich angefaucht wie eine Katze. Die Flucht ergriff sie aber nicht. Ich liebe diese Tiere...
Aufnahmen aus drei Tagen und insgesamt ca. 5-6 Stunden Natternfotografie.
Im englischen werden Ringelnattern (Natrix natrix) Grass snakes genannt.
Diese Tier hat blaue Augen, es steht kurz vor der Häutung.
Wenn die Nattern nicht aktiv sind suchen sie sich ihre "Lieblingsplätze" zum Sonnen und Ruhen.
Diese werden auch nach einer Störung rasch wieder aufgesucht.
Durch Züngeln "sehen" bzw. "riechen" die Schlangen und nehmen andere Lebewesen in ihrer Umgebung war.
Das so genannte Jacobsche Organ das am Gaumendach im Rachen der Schlange sitzt, kann Geruchspartikel von der Zunge wahrnehmen und auswerten.
Durch die gegabelte Zunge der Schlange kann diese durch geringste Unterschiede der Geruchspartikel an den einzelnen Zungenspitzen "räumlich" riechen.
Wie alle Reptilien können Ringelnattern nur wachsen in dem sie sich häuten. Vor der Häutung verliert die Haut ihren Glanz da sie sich vom Tier ablöst. Das dies aber zu solch blau wirkenden Augen führt habe ich noch nie vorher gesehen.
Nur ca. 50 cm vor mir züngelt die Natter um mich zu orten - nachdem sie aber keine Gefahr erkennen kann ringelt sie sich zum Sonnenbad direkt vor meinen Füßen ein.
Ringelnattern sonnen und ruhen gerne zusammen, an einer Stelle konnte ich immer die selben drei Tiere auffinden.
Charakteristisches Erkennungsmerkmal der Ringelnatter: Die gelben Halbmondflecken am Hinterkopf.
Glückstreffer: Gähnende (?) Ringelnatter.
Ob es ihr Natternhemd ist? Auf jeden Fall ein frisch gehäutetes Tier.
Ein "schönes" Plätzchen auf einem Stamm im See.
Bewegt man sich ruhig und lässt wenn möglich die Tiere auf einen zukommen, kann man aus nächster Nähe fotografieren.
Und wenn man sich längere Zeit mit den Nattern beschäftigt, entdeckt man auch andere Tiere.
Nattern-Portrait.
Kitschbild mit Natter ;-)
Natter unterwegs...
Unsere Fotoausstellung ist wieder on tour
Sperbereule
Am kommenden Freitag den 15.07.2016 um 15:30 Uhr wird unsere Fotoausstellung "Atelier Natur" zum zweiten Mal der Öffentlichkeit präsentiert. Nach der geglückten Prämiere mit hervorragender Resonanz im Rathaus in Rot am See Anfang 2016 geht es jetzt in unseren "Heimatort" nach Satteldorf und dort in den Alexandrinenstift. Die Bilder sind dort bis Mitte Oktober zu den üblichen Öffnungs- bzw. Besuchszeiten zu sehen. Wer die Ausstellung in Rot am See noch nicht gesehen hat: 58 Bilder im Format 75x50 cm auf Alu-Dibond mit Motiven aus der Natur zwischen Hohenlohe und den Alpen von Benjamin und Gerhard Waldmann warten auf den Besucher. Weitere Informationen zur Ausstellung gibt es hier.
"Atelier Natur - Naturfotografie zwischen Hohenlohe und den Alpen"
Vernissage: 15.07.2016 um 15:30 Uhr
Dauer: 15. Juli bis 15. Oktober 2016
Ort:
Alexandrinenstift
Breitäckerweg 5
74589 Satteldorf
Gerandete Jagdspinne
Am Rande eines Teiches auf der Suche nach Libellen entdeckt: Gerandete Jagdspinne (Dolomedes fimbriatus) mit Eikokon. Die Arte hatte ich erst vor kurzem im Murnauer Moos zwischen Sonnentau fotografiert, nun konnte ich sie in heimischen Gefilden ablichten. Eine wunderschöne Spinne.
Gerandete Jagdspinne