Der Alpenbock (Rosalia alpina) ist ein stattlicher und einer unserer attraktivsten heimischen Bockkäferarten. Sein Lebensraum sind lichte und wärmebegünstigte Buchenwälder in alpinen bzw. subalpinen Lagen oder bei uns in der (Kalk-)Mittelgebirgen, wo er als Glazialrelikt gilt. Die Art ist nach Anhang II der FFH-Richtlinie europaweit und national streng geschützt. In Deutschland kommt die Art ausschließlich auf der Schwäbischen Alb und am Alpenrand in Bayern vor. Sie wird national wie auch in Baden-Württemberg in der Roten Liste als "2 - stark gefährdet" geführt. Somit steht die Art wie kaum eine andere für unser Fotoprojekt "Wilde Alb". Die Larven des Alpenbocks entwickeln sich in stehendem und liegendem, nicht verpilzten Totholz, wobei in Deutschland die Rotbuche (Fagus sylvatica) die Hauptbrutbaum darstellt. Auf bzw. am Rande der Schwäbischen Alb kann man die Käfer vor allem Mitte Juli - Mitte August an warmen Tagen auf gelagerten, in der Regel frisch geschlagenen, Buchenstämmen finden. Diese Eiablageplätze sind leider auch "Fallen", denn wenn das Holz abgefahren und verarbeitet wird ist es mit den Larven natürlich vorbei. Deshalb ist die entsprechende Waldbewirtschaftung mit Erhalt und Förderung von natürlichem (Buchen)-Totholz langfristig die beste Strategie, der Art ihren Lebensraum zu erhalten. Auch die gezielte Anlage von Totholzstapeln die eine Reife der Larve zulassen, können eine sinnvolle flankierende Maßnahme sein.
Fotografisch hab ich mich mit der Art schon vor ein paar Jahren beschäftigt, nun sollten es aber "besondere" und vor allem kreative Bilder für unser Fotoprojekt werden...
Der Alpenbock-Klassiker: Ein stattliches Exemplar auf einem schön gezeichneten Stamm.
Detailaufnahmen zeigen die ganze Pracht dieses wunderschönen Käfers.
Trotz seiner attraktiven Färbung verschmelzen die Käfer quasi mit der Färbung der Rinde der Buchenstämme.
Nachdem die "Standardaufnahmen" im Kasten sind beginnt man die Perspektive zu ändern.
Die Kopula kann relativ häufig beobachtet werden.
Die Fühler zeichnen die Art besonders aus: Selbst im Gegenlicht erkennt man ihn sofort - den Alpenbock.
Nach dem Gegenlicht und Scherenschnitt steigt der Anspruch: Wischeraufnahmen von laufenden Käfern - eine fotografische Herausforderung.
Es ist alles andere als einfach, die perfekte Balance zwischen verwischtem Untergrund und ausreichend scharfen Käfern zu realisieren.
Alpenbock kreativ.
Nachfolgender Film enthält Szenen, die für Zuschauer unter 18 Jahre nicht geeignet sind ;-)