Für (Süd-)Deutsche ein beliebtes Urlaubsziel, uns hat es Ende Juni diesen Jahres im Familienurlaub kurzfristig auch dorthin verschlagen: KORSIKA!
Von vielen Freunden und Bekannten als traumhaftes Reiseziel empfohlen waren die Erwartungen hoch. Wobei die Reisezeit in punkto Naturfotografie alles andere als optimal war und der "Erholungsurlaub" im Fokus stand, konnte ich doch ein paar nette Motive auf den Sensor bannen. Und nach zwei Wochen Korsika bleibt für mich nur ein Fazit: Eine fantastische Insel die man unbedingt einmal besucht haben muss. Wir waren sicherlich nicht zum letzten Mal dort. Besonders gefallen hat mir der Kontrast vom Meer zum Hochgebirge, das wenig erschlossene und dünn besiedelte Landesinnere sowie quasi keinerlei Anzeichen von Massentourismus. Und obwohl die Fähren nach Korsika berstend voll sind verteilen sich die Massen doch irgendwie problemlos und wenig ersichtlich auf der Insel. Wir waren im Osten ca. in der Mitte der Insel bei Aleria auf einem wunderschönen Campingplatz direkt am Meer. Daneben nur "Unland" und Schutzgebiete, keine Hotelburgen, Discos oder anderes - wirklich wunderschön und ruhig. Dazu ein traumhafter Naturstrand und tolle Wasserqualität. So haben wir die Tage zwischen Wasser, Sand, Fels und Flüssen sehr genossen... Nur eines hat mir (für die Naturfotografie) gefehlt: Ein sehr geländegängiges Fahrzeug, denn verlässt man eine der wenigen Hauptstraßen auf Korsika, sieht man sich mit abenteuerlichen Pisten konfrontiert.
Morgenstimmung am Strand an unserem Campingplatz
Hat uns an der Rezeption begrüßt und auf dem Campingplatz gab es zig Brutpaare:
Grauschnäpper (Muscicapa striata)
Eine Besonderheit gleich zu Beginn auf unserem Campingplatz: Totenkopfschwärmer (Acherontia atropos).
Eine wirklich imposante Erscheinung. Ameisen an den Extremitäten werden einfach abgeschüttelt und auch eine Berührung kümmert den Falter wenig.
Die namensgebende Zeichnung auf dem Nacken.
Am Strand ein häufiger Anblick: Stranddistel (Eryngium maritimum).
Eindrucksvolle Teppiche von Blättern und Fruchtständen bildet dieser nicht
unproblematische Neophyt: Gelbe Mittagsblume (Carpobrotus edulis),
auch Hottentottenfeige genannt.
Morgenstimmung am Strand von Aleria.
Stranddisteln, ein wunderbares Motiv.
Durch Zufall bei einer morgendlichen Tour in einem Schutzgebiet entdeckt:
Ockerbindiger Samtfalter (Hipparchia semele), auch Rostbinde genannt.
Imposante, noch unbestimmte Heuschrecke auf einer mannshohen Distel.
Besonderes Highlight: Eine wenig scheue Fuchsfamilie, der Nachwuchs mit Spielzeug in Form einer Wanderratte (?).
Am Parkplatz dann eine der wenigen Lebendbeobachtungen von einer der häufigsten Schlangenart in Korsika: Gelbgrüne Zornnatter (Hierophis viridiflavus).
Ich liebe Geckos! Am Brettverschlag der Mülltonnen hinter einer Eisdiele - Mauergecko (Tarentola mauritanica).
Nur wenige Meter im Hafenbecken überrascht eine interessante Unterwasserfauna, hier mit einer noch nicht bestimmten Garnelenart.
Auf den Steinen im Hafenbecken eine Vielzahl von Krabben beim Abweiden der Algenbeläge.
Im Landesinneren mit die häufigste Reptilienart (hier Männchen hinten und Weibchen vorne):
Die sehr hübsch gezeichneten Tyrrhenische Mauereidechsen (Podarcis tiliguerta).
Besonders faszinierend: Kiefern und Fels.
Wenig scheu und sofort zur Stelle, wenn die Badegäste an den Gumpen der Flüsse gen Unterkunft fahren: Kolkraben (Corvus corax).
Auch nachts ist Korsika beeindruckend. Treibholz mit Milchstraße und Fischkutter am Horizont.
Eine geringe Lichtverschmutzung lässt einen nachts gebannt an den Himmel schauen: Milchstraße über dem Campingplatz.