Schmetterlinge und insbesondere Tagfalter sind wunderschöne Geschöpfe! Leider hat der Verlust Ihrer Lebensräume in den letzten Jahrzehnten und der Einsatz von Insektizieden gravierende Auswirkungen: Nur noch wenige Individuen können beobachtet werden und sensible Arten sind ausgestorben oder sehr selten geworden (siehe auch Bericht zum Roten Apollo). Vor allem die Veränderungen in der Landwirtschaft (deutsches Einheitsgrün incl. Löwenzahn statt blumenbunte Wiesen) aber auch in der Forstwirtschaft haben vielen Arten die nötigen Nahrungs- und Fortpflanzungshabitate genommen.
Anbei nun ein Bogen von noch häufigen Tagfalterarten hin zu seltenen, anspruchsvollen Arten. Gerade die Ameisenbläulinge haben eine hochinteressante Biologie. Der auf den letzten Bildern zu sehende Helle Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea bzw. Phengaris teleius) legt seine Eier ausschließlich auf dem Großen Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis) ab. Die aus dem Ei schlüpfenden Raupen werden von bestimmten Ameisen-Gattungen (hier z.B. die Trockenrasen-Knotenameise (Myrmica scabrinodis)) in deren Bau geschleppt. Dort ernähren sie sich räuberisch von der Ameisenbrut bis sie sich im darauf folgenden Jahr verpuppen und die neue Faltergeneration schlüpft. Der Helle und Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling sind vor allem durch intensive Wiesennutzung mit ungünstigen Mahdzeitpunkten gefährdet. So werden häufig nur noch Weg- oder Grabenränder bzw. Zwickel besiedelt, die nicht intensiv genutzt werden. Beide Arten sind im Anhang II der FFH-Richtlinie, wobei in Baden-Württemberg der Helle seltener ist als der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling.
Schornsteinfeger (Aphantopus hyperantus)
Paarung des Schachbrettfalters (Melanargia galathea)
Wachtelweizen-Scheckenfalter (Melitaea athalia)
Wachtelweizen-Scheckenfalter auf verblühter Arnika (Arnica montana)
Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maulinea teleius)
auf Großem Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis)