Eine gefühlte Ewigkeit ist es her, dass ich am frühen Morgen mit der Kamera unterwegs war. Heute früh hat es endlich mal geklappt, ich hatte Zeit und das Wetter war gut. Zwar war der Himmel um 05:30 Uhr noch wolkig und das Thermometer zeigte 9°C, doch schon eine Stunde später zeigten sich immer mehr Lücken und die Sonne kam durch. Eigentlich wollte ich Amphibien fotografieren und es begrüßte mich auch ein schönes Wasserfroschkonzert, aber die Frösche waren wenig kooperativ und so saß ich am Ufer einer der Tümpel im Wald und genoß es einfach draußen zu sein. Kuckuck und Zilpzalp lieferten die entsprechende Klangkulisse. Über mir in den Zweigen hasste eine Misteldrossel lautstark einen Mäusebussard an, der sich irgendwann zum Abflug überreden ließ. Dann strich tief ein Wespenbussard über die Lichtung, das Tele natürlich im Rucksack. Als ich mich gegen 08:30 Uhr auf den Heimweg machen wollte entdeckte ich den ersten schlüpfenden Vierfleck. Schnell nochmal die Kamera mit dem Makro ausgepackt und ein paar verschiedene Perspektiven ausprobiert. Der Morgen war perfekt...
Ein Vierfleck (Libellula quadrimaculata) ist geschlüpft. Die braunen Tiere sind in den Binsen und Seggen
gar nicht so einfach zu entdecken. Unten am Halm sieht man noch die Exuvie, die Hülle der Larve.
Portraits sind problemlos möglich, da das Tier direkt nach dem Schlupf noch nicht flugfähig ist.
Auch von der Seite zeigt sich die ganze Schönheit dieser Libellenart.
Dank Klappdisplay, kleiner Kamera und stabilisiertem Sensor wagt man auch den etwas anderen Blick. Hier aus ca. 75 cm vom Boden aus
durch die Binsen hoch in den Himmel. Die namensgebenden "Flecken" im Bereich der Queradern der Flügel (der dunkle Fleck
am oberen Flügelrand zwischen Flügelbasis und Flügelspitze) sind sehr gut zu erkennen.