Seit einigen Jahren besuche ich regelmäßig im Juni / Juli das einzige noch verbliebene Vorkommen des Roten Apollos (Parnassius apollo) in Baden-Württemberg (siehe Bildgeschichte). Dieses Jahr flogen die Falter extrem spät, rund 2 - 3 Wochen nach der sonst üblichen Flugzeit im Juni. Überhaupt sieht es mit Tagfaltern dieses Jahr etwas mau aus, wohl eine Folge des nasskalten Frühjahrs? Doch Dank den regelmäßigen Kontrollen und Informationen von Gerhard wusste ich immer genau, ob und wie viele Falter fliegen und ob sich eine Tour lohnen würde. Ein toller Service und noch einmal ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle! Am 12.07.2013 war es dann soweit, nach einer klaren Nacht mit niedrigen Temperaturen ging es um 04:00 Uhr in Stuttgart los. Mit dabei war diese Mal mein Arbeitskollege, GDTler und Fotofreund Torsten, der noch früher in Karlsruhe starten musste. Die Bedingungen waren einfach perfekt, kein Wölkchen trübte den Himmel und schon nach wenigen Metern konnten wir das erste Tier am Wegesrand entdecken. Es sollten noch viele mehr werden und so fotografierten wir uns in einen regelrechten Rausch. Durch die späte Flugzeit gab es eine schöne Besonderheit, die Weiße Fetthenne (Sedum album), eine der Hauptnahrungspflanzen der Apollo-Raupen, stand in voller Blüte. Viele Falter übernachteten auch auf den Fetthennen, was reizvolle Motive ergab. Wunderschön, wie Falter und Pflanze in weißen und roten Tönen harmonieren! Und nicht nur Apollos gab es zu entdecken...
Noch ist die Sonne hinter dem Horizont - ein Roter Apollo (Parnassius apollo) wartet auf einer Weißen Fetthenne (Sedum album) auf die wärmenden Sonnenstrahlen.
Im Detail sieht man erst, wie gut der Falter mit der Pflanze auch farblich harmoniert.
Auf Augenhöhe mit dem Apollo.
Die ersten Sonnenstrahlen kommen über den Hang und lassen die roten Augenflecken auf den Hinterflügeln erstrahlen.
Blick durch die Blüten der Weißen Fetthenne auf einen Apollo-Falter.
Ein Blick von unten auf die Weiße Fetthenne und den Apollo.
Unbestritten - einer unserer schönsten heimischen Tagfalter!
Typische Übernachtungssituation eines Roten Apollos - tief im Gras versteckt und nur knapp über dem Boden.
Die auf dem Magerrasen wachsenden Königskerzen werden regelmäßig von den Faltern angeflogen.
Begegnungen an der Königskerze - Hummel trifft Roten Apollo.
Doch nicht nur Apollos gibt es an dem Hang zu entdecken - Scheckenfalterkopula im ersten Licht.
Kopula des Roten Scheckenfalters (Melitaea didyma).
Die ersten Sonnenstrahlen erreichen das Pärchen.
Der Rote Scheckenfalter ist zwar nicht so selten wie der Rote Apollo, aber in der Roten Liste wird er bundesweit als "stark gefährdet " (RL2) eingestuft.
Beim Roten Scheckenfalter gibt es einen starken Sexualdimorphismus, d.h. Männchen und Weibchen unterscheiden sich in der Färbung deutlich. Hier die Oberseite eines Männchens.
Auch räuberisch lebende Insekten sind dort anzutreffen - eine Rote Mordwanze (Rhynocoris iracundus).
Im Gegenlicht kann man gut den kräftigen Stechrüssel erkennen. Mit ihm wird die Beute getötet und ausgesaugt.