Im Hohenlohekreis im Regierungsbezirk Stuttgart gibt es extreme Lebensräume. Die steilen Flanken des Unteren Muschelkalks haben nach Süden hin exponiert besondere Biotope geschaffen. In diesen Steillagen wird und wurde seit vielen Jahrhunderten Wein angebaut. Der karge Boden, die viele Sonne und die hohen Temperaturen scheinen optimal für den Wachstum der Reben zu sein. Doch nicht nur der Wein gedeiht hier gut, auch eine ganz spezielle Insektenfauna liebt diese "besonderen Lagen". Zwei dieser Arten möchte ich mit ein paar Bilder vorstellen: Die Östliche Grille (Modicogryllus frontalis) hat meines Wissens in Deutschland aktuell nur noch zwei Vorkommen (beide in Baden-Württemberg), und zwar im Hohenlohekreis und im Südbadischen am Oberrhein. Die Art ist bundesweit vom Aussterben bedroht. Eine Verbreitungskarte findet sich hier.
Eine weitere Art dieser trockenwarmen Steilhanglagen ist die Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens). Wie der Name schon sagt besiedelt die Art öde, sprich wenig bewachsene Flächen.
Weibchen der Östlichen Grille (Modicogryllus frontalis)
Larvenstadium der Blauflügeligen Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens)
Im Larvenstadium sind die Flügel noch nicht voll ausgebildet.
Ein adultes Tier. Die Schrecke ist hervorragend getarnt und wird zwischen den Steinen des Muschelkalkes praktisch unsichtbar.
Bei Störungen fliegen bzw. springen die Tiere im allerletzten Moment ab. Dabei werden die namensgebenden blauen Hinterflügel sichtbar.